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Desertifikation verstehen

Desertifikation und Klimawandel fordern alle Akteuere heraus

Desertifikation und Wüstenbildung wird in der Regel verwendet, um vom Menschen verursachte und klimabedingte Prozesse zu beschreiben, die in trockenen Gebieten zu verminderter Nahrungsmittelproduktion und Unfruchtbarkeit des Bodens führen.

Laut UNCCD sind 110 Länder von der Wüstenausbreitung betroffen. In Afrika sind knapp die Hälfte der gesamten Landfläche betroffen. Eine Fläche die mit 36 Millionen Quadratkilometer dreieinhalb Mal so groß wie Europa ist.

Desertifikation erfolgreich bekämpfen
Bodenkonservierung durch Steinmauern in Burkina Faso

Wie die Vereinten Nationen die Wüstenbildung bekämpfen

1992 wurde auf der Umweltkonferenz in Rio das Problem der Desertifikation noch nicht als globale, sondern lokale bestenfalls regionale Angelegenheit betrachtet.

Mit der Wüstenkonvention von 1994 ist ein internationales Umweltabkommen zur Vermeidung und Verhinderung von Desertifikation und Landdegradation für schwer betroffene Länder entstanden. 40 Artikel und fünf Anlagen beschreiben die Umsetzung der Konvention im regionalen Kontext um den klimatischen, sozioökonomischen und geografischen Besonderheiten der jeweiligen Region besser gerecht zu werden.
Die Bemühungen sollen außerdem in andere Entwicklungsrahmenprogramme integriert werden wie Landdegradation und die Linderung der Armut. Zur Zielerreichung soll der Kreislauf aus Landknappheit, Hunger, Migration und Ressourcenkonflikten durchbrochen werden. Besonders in den ärmsten Ländern sollen Maßnahmen der Desertifikationsbekämpfung auch zur Reduzierung der Armut und zur Sicherung einer nachhaltigen Nahrungsmittelversorgung beitragen.

Die dafür erforderliche Landwende wird allerdings nicht allein durch den Wandel bestehender völkerrechtlicher Instrumente gelingen. Die Initiative privater Akteure, Unternehmen und gesellschaftlicher Gruppen ebenso wie Maßnahmen auf staatlicher und supranationaler Ebene müssen hinzukommen – so der WBGU*

*Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung. Hauptgutachten:  Landwende im Anthropozän: Von der Konkurrenz zur Integration, 2020

Die Folgen des Klimawandels in Westafrika

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Landwirtschaft in Westafrika. Die traditionelle Landwirtschaft, die auf der Regenzeit basiert, ist durch steigende Temperaturen und zunehmend schwankende Niederschläge bedroht. Aufgrund des Klimawandels verschiebt sich das normalerweise regelmäßige Auftreten der Regenzeit, die Vegetationsperiode wird kürzer und wird zunehmend durch Trockenperioden während der Regenzeit unterbrochen. Ernteverluste und Ernteausfälle sind die Folge.

Erdbeobachtung als Lösungsweg

Ernteausfälle werden nicht nur durch Trockenheit, sondern auch durch Starkniederschlagsereignisse, Erosion, und Misswirtschaft verursacht. Die Ergebnisse einer Studie der ESA zeigen, dass in Burkina Faso Dürreereignisse sowohl in ihrer Dauer als auch in ihrer Schwere zunehmen – und zwar landesweit. Die Auswertungen der von Sentinel-2 erfassten landwirtschaftlichen Flächen zeigen, dass die Pflanzenproduktivität in den von Dürreereignissen betroffenen Gebieten deutlich zurückgeht.

Auf dieser Grundlage ist die Empfehlungen für politische Entscheidungsträger und Nichtregierungsorganisationen frühzeitig Anpassungsmaßnahmen in den betroffenen Gebieten einzuleiten und zukünftige Ernteverluste aufgrund von Niederschlagsdefiziten zu minimieren. 

Die von Dürreereignissen betroffenen landwirtschaftliche Gebiete können identifizieren werden, um eine potenzielle Bewertung für zukünftige landwirtschaftliche Aktivitäten zu liefern.

*Quelle: Meier, Jonas und Ruiz Inigo, Patricia und Rummler, Julian und Hackman, Kwame und Gessner, Ursula (2022) “Die Auswirkungen der Dürre auf die landwirtschaftliche Nutzfläche in Burkina Faso und die Abschätzung des zukünftigen Anbaupotenzials unter Verwendung einer Kombination von EO- und Klimadaten”

Nationale Aktionsprogramme unterstützen

Die Konvention zur Bekämpfung der Desertifikation (UN) wird durch Nationale Aktionsprogramme (NAPs) umgesetzt. Von den NAPs wird erwartet, wesentliche Finanzmittel aus externen Quellen zu mobilisieren. Dafür sind Voraussetzungen durch konkrete Schritte und Maßnahmen zu schaffen, sowie die Verpflichtungen der Regierungen, ein „günstiges Umfeld“ darzustellen

Nationale Aktionsprogramme sind langfristige Strategien, die nur unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung nachhaltig wirken. Erst wenn die Bevölkerung die politischen Prozesse mitgestalten kann, wird sie sich mit den daraus resultierenden Strategien auch identifizieren. In diesem Kontext können die ökonomischen und politischen Probleme der betroffenen Länder nicht unbetrachtet bleiben, um eine wirksame und nachhaltige Eindämmung der Desertifikation zu erreichen.

Unser Partner IDD Burkina ist offizieller Umsetzer für den NAP in Burkina Faso

Mit der Ernennung von IDD BURKINA als ersten Umsetzer für den Nationalen Aktionsplan der burkinischen Regierung und der Akkreditierung unseres Ökozentrums zum Ausbildungspartner sind wir bereit für unser Ziel bis 2050: 1 Mio. ha für 1 Mio. Bauernfamilien.

Anerkannte Antworten

Ursachen und Lösungsmodelle für die Desertifikation

Desertifikation durch den Menschen:

  • Übernutzung

  • Überweidung

  • Abholzung

  • falsche Bewässerungsmethoden

Im „Global Land Outlook“ des UNCCD (1 ), im Bewertungsbericht der IPBES (2) über Bodendegradation und -sanierung und im dritten Weltatlas der Wüstenbildung werden Wüstenbildung und Landverödung auf globaler und europäischer Ebene als eine zunehmende Bedrohung dargestellt.

(1) UNCCD: Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation
(2) IPBES: Zwischenstaatliche Plattform für biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen

Empfohlene Maßnahmen

  1. Nationale Aktionsprogramme (NAPs)

  2. Eine wirksame Strategie gegen die Desertifikation muss sowohl klimatische, forst- und landwirtschaftlichen wie auch soziale und politische Aspekte berücksichtigen